Ursachen für Massenvermehrung unklar
Obwohl in den Seen im Alpen- und Voralpenraum keineswegs selten, hat sich die Burgunderblutalge im Bodensee erst im Winterhalbjahr 2016/17 massenhaft vermehrt. Seither jedoch wurde sie nur noch in geringen Vorkommen nachgewiesen. Im Rahmen des Projekts «SeeWandel» wird derzeit nach möglichen Erklärungen für dieses Ereignis gesucht. Eine wichtige Rolle dürfte eine schwache Durchmischung des Sees im Winterhalbjahr spielen. Unter diesen Voraussetzungen können sich diese Algen besonders gut vermehren.
Burgunderblutalgen können in ihren Zellen giftige Substanzen produzieren, die potenziell auch für den Menschen gefährlich sind. Noch schätzen die Fachleute das Risiko aber als gering ein, dass größere Mengen während der Badesaison an die Wasseroberfläche kommen. Auch für das Trinkwasser besteht bei den üblichen Aufbereitungstechniken keine Gefahr. Im Zuge der Klimaerwärmung bleibt das Wasser im Herbst jedoch immer länger warm, zudem werden Durchmischungen seltener. Beides begünstigt die Entstehung von Burgunderblutalgenblüten – mit entsprechenden Konsequenzen für das Ökosystem und den Badebetrieb.
Zusätzliche Informationen:
Bild: Unter dem Mikroskop sind die bis zu mehreren Millimeter langen Zellfäden der Burgunderblutalge sehr gut zu erkennen. (Bild: Limnologische Station Kilchberg, Universität Zürich.)