Die bedeutendsten Einflussfaktoren sind die vielfältigen Folgen der Klimaerwärmung sowie die Einwanderung gebietsfremder, invasiver Arten, hier vor allem der Quagga-Muschel. Um das aktuelle Ausmaß solcher neuen Einflussfaktoren richtig beurteilen zu können, sind verlässliche Daten unabdingbar – auch um ihnen mit angemessenen Maßnahmen begegnen zu können. Ein gutes Beispiel ist die starke Belastung mit dem Algennährstoff Phosphor in den 1970er und 1980er Jahren. Nur weil die Fachleute die dadurch entstehenden Gefahren für den See rechtzeitig erkannten, konnte verhindert werden, dass er kippt. Dazu war vor allem der Bau von Kläranlagen im Einzugsgebiet nötig.
Intensiveres Monitoring nötig
Der Bericht lässt keinen Zweifel daran, dass die aktuellen Herausforderungen eine Anpassung des bisherigen Monitorings nötig machen. Die Grundprogramme zur Überwachung des Sees sollen so oder so beibehalten werden, denn nur auf diese Weise lassen sich die Daten vergleichen. Untersuchungen, die häufiger und über eine längere Zeitspanne erfolgen, können die Veränderungen des Ökosystems deutlich besser abbilden. So auch im Flachwasser und in den Uferzonen, wo künftig weitere Monitoringkomponenten die Entwicklung von bodenlebenden Tieren (Makrozoobenthos) und von neu eingewanderten Arten dokumentieren werden.
Bild: Der Bodensee wird seit 1919 regelmäßig überwacht. Er gehört zu den am besten untersuchten Seen der Welt. (Bild: Hydra)