Vertreter höherer Pflanzen, Algen und Moose, die untergetaucht leben und mit bloßem Auge erkennbar sind, werden auch submerse Makrophyten genannt. Sie sind typisch für den natürlicherweise nährstoffarmen Bodensee und bilden entlang der Uferzone vielfältige Unterwasserwiesen. Makrophyten sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch von hoher ökologischer Bedeutung. Und: In ihrer heutigen Ausprägung weisen sie auf eine gute Wasserqualität hin. Die IGKB hat zum Thema Makrophyten soeben ein Faktenblatt herausgegeben. Es kann von der IGKB-Webseite heruntergeladen werden.
Vielen Badenden ist nicht bewusst, welche Rolle Wasserpflanzen im Ökosystem des Bodensees spielen: Einerseits schützen sie die Ufer vor Wellenschlag und damit vor Erosion. Andererseits wirken sie sich positiv auf die Wasserqualität aus, da sie Nährstoffe binden und mittels Photosynthese Sauerstoff produzieren. Ebenso wichtig: Sie bieten zahlreichen Tierarten Nahrung und wertvollen Lebensraum. Darunter Schnecken und Insektenlarven. Fische nutzen die Unterwasserwiesen zum Beispiel als Verstecke oder für die Eiablage.
Die Wasserpflanzenvegetation ist eng mit dem Nährstoffgehalt im Bodensee verbunden. Durch die zunehmende Belastung mit Phosphor, gingen die Bestände der Wasserpflanzen, die an einen nährstoffarmen Lebensraum angepasst sind, einst stark zurück, doch ab Mitte der 1980er Jahre zeigten die Bemühungen der IGKB für die Reinhaltung des Bodensees Wirkung. Mit dem Rückgang des Phosphorgehalts siedelte sich wieder eine Vielfalt von verloren gegangenen Wasserpflanzen an – eine gute Entwicklung, denn mittlerweile wird das Ökosystem des Bodensee von gebietsfremden Arten und dem Klimawandel unter Druck gesetzt.