Wertvolle Zusatzinformationen
Die Sentinel-3-Satelliten der ESA etwa überfliegen den See jeden Tag, und ihre Messsensoren liefern eine räumliche Auflösung von 300 Metern. Eine zeitlich und räumlich derart gute Überwachung ist mit den aufwendigen Messungen und Probenahmen vom Schiff aus nicht möglich. Mit der satellitenbasierten Fernerkundung lassen sich beispielsweise Entwicklungen wie die Entstehung von Algenblüten umfassend abbilden. Das kann zwar die klassischen Vor-Ort-Messprogramme nicht ersetzen, aber wertvolle zusätzliche Informationen liefern.
Satelliten liefern Umweltinformationen
Wie man sich die Daten aus dem All zunutze machen kann, hat das Projekt SAMOSEE-BW gezeigt, das «Satellitenbasierte Monitoring von Seen in Baden-Württemberg». Die Umweltinformationen, die in diesem Rahmen erhoben werden, sollen in Zukunft nicht nur Fachleuten zur Verfügung stehen, sondern auch im Alltag genutzt werden.
Davon profitieren nicht nur die für die Überwachung der Seen zuständigen Behörden, sondern auch alle Bürgerinnen und Bürger, da sich mit Hilfe dieser Daten die Gewässerqualität besser kontrollieren lässt.
Für die Fernerkundung eignet sich besonders der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll-a, der in Algen enthalten ist. Diese färben das Wasser grünlich, was sich vom All aus gut erfassen lässt. Auch Trübung, Sichttiefe sowie Temperatur und Eisbedeckung sind gut vom All aus zu messen.
Problematische Algen erkennen
Und was für das Ökosystem See wie auch für Badegäste besonders wichtig ist: Die Satellitendaten geben Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass sich problematische Algen entwickeln und es zu sogenannten Blaualgenblüten kommt.
Bild: Mit multispektralen Methoden kann der Sentinel-2-Satellit der ESA die Chlorophyll-a-Konzentrationen im Bodensee erfassen. Die Farbskala reicht von tiefblau (0,1 Mikrogramm Chlorophyll-a pro Liter Wasser) bis zum hellgrünen Wert von 20 µg/l. (Quellen: ESA und ISF)