
Prof. Dr. Martin Grambow
(Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und seit Juli 2021 Vorsitzender der IGKB.)
Extreme Wetterphänomene sind nicht erst seit 2021 allerorts spürbar und wirken sich auf das Leben der Menschen aus – zum Teil verheerend. Auch im Bodensee werden Veränderungen deutlich, die mit hoher Wahrscheinlichkeit vom globalen Klimawandel beeinflusst sind. Gerade die in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Wassertemperaturen können tiefgreifende Veränderungen im Ökosystem auslösen.
Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Bodensee wurden von der IGKB bereits von 2011 bis 2015 in einem Forschungsvorhaben untersucht. Darauf aufbauend planen wir im kommenden Jahr einen Klimawandel-Workshop, in dem beraten werden soll, wie sich der Bodensee und seine Anwohner auf die kommenden Umweltveränderungen vorbereiten können.
Neben den Folgen des Klimawandels lassen sich noch weitere Veränderungen am und im Bodensee beobachten. Besonders augenscheinlich sind die zunehmende Verbreitung gebietsfremder Arten und der Rückgang der Fangerträge bei der Fischerei. Die IGKB arbeitet eng mit Forschenden zusammen, um Lösungen für den Umgang mit einem sich verändernden Bodensee zu finden. Dank des laufenden Forschungsprojekts «SeeWandel», sollen die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das ökologische Gefüge im See zukünftig besser verstanden werden.
Für die kommenden Herausforderungen wünsche ich allen Mitstreitenden, die sich für den Schutz des Bodensees einsetzen, viel Erfolg. Die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Ländern und Kantonen in der IGKB ist ein hohes Gut, das mich mit viel Optimismus in die Zukunft blicken lässt. Während der bayerischen Vorsitzperiode von 2021 – 2023 soll der Kurs der IGKB mit Blick auf diese Kooperation auch künftig kontinuierlich weitergeführt werden. Ich bin gespannt auf die kommenden Projekte und freue mich darauf, diese als Vorsitzender begleiten zu dürfen.