Dieses wiederum ist Nahrungslieferant für die Fische. Das Phytoplankton ist aber nicht nur ein entscheidendes Glied in der Nahrungskette, es ist auch Indikator für die Gesundheit des Sees: Zusammensetzung und Menge des Planktons geben Aufschluss über dessen Wasserqualität.
Verständlich also, dass das Phytoplankton im alle zwei Jahre veröffentlichten Bericht der IGKB zum limnologischen Zustand des Bodensees eine wichtige Rolle spielt. Diese sogenannten «Grünen Berichte» enthalten die Ergebnisse der regelmäßigen limnologischen Freiwasseruntersuchungen des Bodensees ab dem Jahr 1974. Gemessen werden im Rahmen dieser Untersuchungen Parameter an fünf Messstellen in allen
Bereichen des Sees.
Kieselalgen dominieren
Für Laien sind die in diesen Jahresberichten präsentierten Informationen nicht eben leichte Kost: «Die Phytoplanktonentwicklung an der Station Fischbach-Uttwil verlief 2021 typisch für einen oligotrophen Alpensee. Die Chlorophyll a-Konzentrationen (Jahresdurchschnitt 2,7 μg/l) waren insgesamt niedrig. 2021 war die Phytoplankton-Biomasse mit 0,51 mg/l im Jahresdurchschnitt auf dem gleichen Niveau wie in den letzten beiden Jahren», heisst es etwa im jüngsten «Grünen Bericht». Allgemeinverständlich fasst Petra Teiber-Siessegger vom Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg den Zustand des Phytoplankton so zusammen: «Der Bodensee wird von Planktonarten der Kieselalgen dominiert. Insgesamt bleiben die durchschnittlichen Biomassen des Phytoplanktons die letzten Jahre auf niedrigem Niveau stabil.» Und was bedeutet das für die Wasserqualität des Sees? «Zusammensetzung und Biomasse des Planktons», so Petra Teiber-Siessegger, «entsprechen gemäß der Wasserrahmenrichtlinie einem guten ökologischen Zustand.»
Bild: Mikroskopische Aufnahme der Kieselalge Asterionella formosa. (Bild: lubw)