Die Bregenzer Stadtvertretung hat dem Vorhaben, Seewasser als Energiequelle zu nutzen, im Jahr 2022 zugestimmt. Im Frühling dieses Jahres wird das Seebad – bestehend aus Strandbad, Hallenbad und Sauna – nun eröffnet.
Die thermische Nutzung des Bodenseewassers als umweltfreundliche Energiequelle ist auch der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) ein Anliegen. Gemäß ihrer Richtlinien ist die nachhaltige Nutzung dieser Ökoenergie möglich, wenn bestimmte Vorgaben eingehalten werden – etwa bei der Rückleitung des abgekühlten beziehungsweise aufgewärmten Wassers in den See.
In Bregenz wird das Seewasser genutzt, um ihm mit Hilfe einer Wärmepumpe Wärme zu entziehen, die dann zur Aufbereitung von Warmwasser und im Winter zum Heizen von Gebäuden verwendet wird. Im Sommer gibt das kühle Seewasser seine Kälte direkt an einen Wärmetauscher ab, in dem dann das im Verteilnetz zirkulierende Wasser abgekühlt wird. Die Auswirkungen auf den See sind dabei minimal.
Seebad ist erst der Anfang
Das Wasser wird dem See über eine 600 Meter lange Entnahmeleitung entnommen – und zwar aus einer Tiefe von 40 Metern, wo das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 4 bis 6 °C herrscht. In Bregenz verspricht man sich viel von der thermischen Seewassernutzung.
Das neue Seebad sei erst der Anfang, heißt es auf der Webseite der Stadt. „Auch das Festspielhaus wird als einer der ersten Abnehmer von dieser nachhaltigen Technologie profitieren. Langfristig soll sie auch weitere Teile von Bregenz – darunter Bregenz Mitte und das Weiherviertel – mit nachhaltiger Wärme und Kälte versorgen.“
Baustelle des neuen Seebads in Bregenz. (Bild: Land Vorarlberg/A.Serra)